Kaffeesatz – kann mehr als nur die Zukunft vorhersagen

Früher einmal diente Kaffeesatz dazu, die Zukunft vorherzusagen. Bereits seit dem 17. Jahrhundert wurde in verschiedenen Prozeduren mittels Mustern aus dem getrockneten oder noch feuchten Kaffeesatz die Zukunft gedeutet. Besonders wohl Frauen fanden Gefallen an dieser Form des Volksspiritismus oder nicht ganz so ernst genommenen Freizeitbeschäftigung.

 

Doch heute wissen wir, egal was die Zukunft bringt, Kaffeesatz kann mehr!

Kaffeesatz ist das klumpige feuchte, leicht bröselige Etwas, das beim Filterkaffee im Filter zurück bleibt oder das wir bei unserer Espressohandhebelmaschine aus dem Kaffeemehlbehälter klopfen. Auch aus der Pressstempelkanne oder dem Kaffeesatzbehälter des Vollautomaten können Vieltrinker regelmässig eine ansehnliche Menge Kaffeesatz gewinnen.

 

Die Verwendungsmöglichkeiten von Kaffeesatz sind sehr vielseitig

Anstatt das dunkelbraune Pulver nach dem Kaffeetrinken zu entsorgen, lohnt es sich, den Kaffeesatz weiter zu verwerten und ihm damit quasi ein zweites Leben zu schenken.
Der Vorteil: man kann damit viel Chemie einsparen und somit hat das Recyclen des Kaffeesatzes neben den ökologischen auch finanzielle Vorteile.
Kaffeesatz lässt sich prima einige Tage aufbewahren, aber bitte niemals feucht, sonst schimmelt er schnell. Am besten den Kaffeesatz auf einem flachen Teller trocknen.
Dann lassen sich damit

  • Grillrost, Pfannen und Töpfe, Waschbecken und WC von Fettresten zu reinigen – garantiert chemiefrei und als presiwerter Ersatz für Scheuermilch
  • Zusammen mit Seife stark verschmutze Hände reinigen
  •  Gerüche im Kühlschrank neutralisieren
  • Unangenehme Gerüche von Zwiebeln, Knoblauch o.ä. aus Gefäßen und Plastikbehältern neutralisieren. Dazu den Kaffeesatz einige Tage in diesen Behältern aufbewahren
  • Japanerinnen schwören auf Kaffeesatz als Gesichts- du Körperpeeling
  • der Kompost aufwerten. Kaffeesatz lockt Regenwürmer an, die die Kompostierung beschleunigen. Er enthält ausserdem Stickstoff und Phosphor und dient damit als Pflanzendünger
  • Ameisen von Pflanzen und aus Beeten vertreiben, wenn man einen kleinen Wall aus Kaffeesatz um die Fläche verteilt, er neutralisiert die von den Ameisen gelegten Duftspuren
  • Auch Schnecken mögen keinen Kaffeesatz und lassen sich damit fernhalten
  • Wespen vertreiben. Dazu trockenen Kaffeesatz in eine feuerfeste Schale geben und anzünden. Das vor sich hin schwelende Pulver gibt einen schwachen Geruch ab, den Wespen nicht mögen
  • Wühlmäuse vertreiben, in dem man den Kaffeesatz als Repellent in deren Löcher streut
  • Papier antikisieren oder färben, Stoffe und Ostereier färben
  • Skulpturen schaffen. Es gibt bereits Kunstwerke aus Beton gemischt mit Kaffeesatz
  • Anti-Cellulite Cremes selbst herstellen, nämlich aus Kaffeesatz und Olivenöl oder warmen Kaffeesatz mit Küchenfolie oder einem Handtuch fest um den Oberschenkel wickeln und ca. 15 Minuten einwirken lassen. Das enthaltene Koffein soll gegen Cellulite helfen, und in 7 g Kaffeesatz sind rund 41mg Koffein enthalten
  • Nachbars Katzen aus dem Garten vertreiben, indem man die Beete, die sie womöglich gerne als Toilette missbrauchen, größzügig mit Kaffeesatz bestreut. Nicht bei jungen Katzen anwenden, da die gerne alles Mögliche fressen und das Koffein giftig für sie ist.
  • staubfrei die Asche aus dem Kamin holen: dazu feuchtes Kaffeemehl auf die Asche streuen. Dieses bindet die Asche und beim Saubermachen wird man nicht komplett eingestaubt
  • eine Haarspülung selbst herstellen. Kaffeesatz in die Haare einarbeiten und nach 10 Minuten ausspülen. Die Haare werden glänzend und erhalten mehr Volumen.

 

Kaffeesatz hat übrigens viele Namen

Wie so oft bei Lebensmitteln, finden sich auch für Kaffeesatz ganz wunderbare regionale und ländertypische Ausdrücke, von denen wir hier nur einige nennen:

  • Prött oder Prütt (Rheinland, Ruhrgebiet Deutschland)
  • Kaffeegrums (Nordfriesland)
  • Kaffeesud (Österreich)

 

Foto:Biogarten © Petra Nowack – peno

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