Geschichte der Filtermethode: Als es Frau Betz reichte…
Die Entwicklung der heute alltäglichen Filterbrühung war gar nicht so einfach – es war vielmehr ein langer Weg, bis sie vernünftig funktionierte und einfach anwendbar war:
Im Jahr 1908 hatte Frau Melitta Bentz die Nase voll dem ständigen Kaffeesatz des zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblichen Kannenaufgusses und experimentierte bei der Kaffeezubereitung mit Löschpapier und absichtlich durchlöcherten Töpfen. Das Ergebnis fand Anklang: Nachbarn und Freunde kamen immer öfter und blieben immer länger, um den von Kaffeesatz freien Kaffee zu genießen.
Der erste von Melitta Benz wirklich vermarktete Kaffeefilter war das flache, runde ‚Filtrierpapier‘, das erst 1936 entscheidend weiterentwickelt zu „Filtertüten“, die in konisch geformte Filterkörper eingesetzt werden, und uns bis heute in dieser Form bekannt und weltweit verbreitet sind. Der Namen ‚Filtertüten‘, ist sogar ein geschützter Begriff, der nach wie vor nur von der Firma Melitta verwendet werden darf.
Funktionsweise der Filtermethode: Gisst man oben Wasser drauf, kommt unten Kaffee raus.
Für einen mit der Filtermethode zubereiteten Kaffee, den sogenannten Filterkaffee, benötigen Sie, je nach Geschmack, pro Tasse (125 ml) 7-9 g gemahlenen Kaffee, für einen Becher (250 ml) 14-18 g:
- Setzen Sie das Filterpapier in den Trichter
- Erhitzen Sie die gewünschte Menge Wasser
- Füllen Sie etwa eine Tasse heisses Wasser in den Filter und lassen Sie ihn durchlaufen, dann schütten Sie das Wasser weg.
- Geben Sie das Kaffeepulver in den Filter.
- Lassen Sie die gewünschte Wassermenge aufkochen und auf unter 95°C abkühlen.
- Geben Sie zunächst nur gerade so viel heisses Wasser in den Filter, dass das Kaffeepulver gerade eben bedeckt ist und feucht wird.
- Wenn das Wasser nach ca. 30 Sekunden durchgelaufen und der Kaffee aufgequollen ist, giessen Sie das restliche Wasser in kreisenden Bewegungen vom Rand und vorsichtig zur Mitte hin auf.
- Wenn das Wasser vollständig durch den Filter gelaufen ist, ist der Kaffee fertig.
Für dieses sehr einfache Prinzip gibt es viele Varianten: Papierfilter, Metallfilter, Kunststoff- oder Porzellantrichter, Tröpfelmaschine, Schwallgeräte, Handaufguss oder, als beste aller Filtermethoden: die Karlsbader Kanne.
Für welche Möglichkeit Sie sich letztendlich entscheiden, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und ganz allen Ihre Qual der Wahl.
Geschmack des mit der Filtermethode zubereiteten Kaffees: Was für Gourmets…
Durch den Einsatz des Filters wird nicht nur das Kaffeepulver zurückgehalten, sondern auch feine Schwebteilchen. Dadurch hat Filterkaffee weniger Körper und Schmelz als andere Zubereitungsarten mit weniger feinem Filter, er schmeckt in gewisser Weise schlanker.
Da bei fein gefiltertem Kaffee die Aromen feiner wahrgenommen werden, ist diese Zubereitung ideal gerade für Gourmetkaffees, wie z.B. ein Jamaica Blue Mountain.