Der Perkolator – je länger der Kaffee zirkuliert, desto stärker wird er

Geschichte des Perkolators

Der Perkolator wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in Paris erfunden und der Mechanismus seither vielfach kopiert und variiert, in Deutschland vor allem von den Firmen Rowenta und WMF.
Der ursprüngliche Erfinder war Benjamin Thompson zwischen 1810 und 1814. Die Erfindung einer modernen Variante des Perkolators wird dem Pariser Blechschmied Laurens zugeschrieben, der 1819 die erste Kanne nach dem Prinzip entwickelte, nach dem auch heute noch alle Perkolatoren funktionieren.
Seit einigen Jahren wird das Perkolator-Prinzip von der Firma Jenaer Glas mit dem Modell „Passero“ wieder aufgegriffen und wird vermutlich überwiegend in den USA und Grossbritannien verkauft, wo die Zubereitung von Kaffee mit einem Perkolator traditionell am weitesten verbreitet war und noch ist.
Der Begriff Perkolator leitet sich aus dem lateinischen „percolare“ ab, was „seihen“ oder „filtern“ bedeutet.

 

Funktionsweise des Perkolators

Ein Perkolator ist im Prinzip eine Kanne mit einem besonderen Innenleben, die so funktioniert:

  1. Ein einfacher Percolator besitzt im Inneren ein Metallröhrchen, an dem im oberen Drittel ein runder Metallfilter für das Kaffeemehl angebracht ist: Zunächst wird das Wasser in der Kanne erhitzt, zum Beispielsweise auf einer Herdplatte oder durch eine externe Quelle.
  2. Der hierdurch in der Kanne entstehende Druck presst das Wasser durch ein Steigrohr von unten nach oben.
  3. Das erhitzte Wasser tritt tröpfelnd über den mit Kaffeemehl gefüllten Metallfilter aus dem Steigrohr aus und läuft ohne Druck durch den Filter zurück in den Wasserbehälter.
  4. Im Wasserbehälter vermischt sich der frisch aufgebrühte Kaffee mit dem Wasser und zirkuliert so lange immer wieder durch den Perkolater, bis die Hitzequelle entfernt, bzw. abgeschaltet wird.
  5. Mit jedem Durchlaufvorgang wird der Kaffee intensiver.

 

Besondere Vorteile des Perkolators

Die Perkolatortechnik ist sehr einfach: Mit einem für unter 10 € erhältlichen Perkolatoreinsatz läßt sich jede feuerfeste Kanne zu einer Kaffeemaschine aufrüsten, wobei die gewünschte Kaffeestärke über die Zirkulationsdauer erzielt wird.


Nachteile des Perkolators

Einzig beim Enfernen des Perkolatoreinsatzes aus der Kanne zum Servieren des Kaffees ist eine sehr „heisse“ Angelegenheit.

Wie schmeckt Kaffee der mit dem Perkolator zubereitet wird?

Ähnlich wie bei der Zubereitung in einer Espresso- oder Mokkakanne wird beim Percolator das Dampfprinzip genutzt, weshalb sich Espressoröstungen zur Verwendung am besten eignen. Der Kaffee aus dem Percolator hat folglich einen sehr starken und aromatischen Geschmack, Crema jedoch fehlt. Percolator Kaffee kann auch sehr koffeininhaltig sein. Der Geschmack hängt weitesgehend auch von der Zirkulationsdauer ab, lässt man den Kaffee zu lange zirkulieren, schmeckt er schnell bitter. Liebhabern feiner Aromen ist diese Zubereitungsart daher nur eingeschränkt zu empfehlen.

 

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